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9 Krebsdiäten verhindern Krebs

Das ist weder eindeutig mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Wobei die Tendenz für die meisten bekannten DIäten in Richtung „nein“ geht. Allerdings kann eines als quasi gesichert gelten: KEINE Krebsdiät wird für sich alleine einen massiven Krebs heilen können. Bitte NIEMALS auf derartige Heilversprechen hereinfallen!!!

Zumindest gibt es offensichtlich keinen „one-size-fits-all“ Diätplan, also eine magische Diät, die alle Krebsarten verhindern kann [1]. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen spezifischen, gezielten Ernährungprogrammen und dem Krebsrisiko wissenschaftlich gesehen überaus komplex und kann nicht pauschal bestätigt werden.

Bisher blieben die zahlreichen zur Krebsabwehr angebotenen Diäten, wie etwa die Breuß-Diät, Budwig-Diät, Gerson-Diät oder auch die Rote-Beete-Diät den eindeutigen wissenschaftlichen Beweis einer Wirksamkeit schuldig [1]. Hochgradig strittig wird die Wirksamkeit kohlenhydratarmer Diäten, wie z. B. die ketogene Diät diskutiert. So kommt eine umfassende, durch die Deutsche Krebsgesellschaft DKG initiierte Stellungnahme [2] in 2017 zu dem Schluss, dass aufgrund der zur Verfügung stehenden Datenlage keine gesicherten Hinweise auf eine Wirksamkeit erkennbar seien. Auch eine in 2022 zusammengetragene Auswertung der bis datao vorliegenden Studien durch die Arbeitsgemeinschaft Pävention und Integrative Onkologie der DKG [3] kommt zu keinem anderen Schluss und rät von einer Anwendung ab. Allerdings konnte die Wirksamkeit bisher auch nicht ausgeschlossen werden.

Die Kritiker von alternativen Krebsdiäten, wie z. B. die Diät nach Breuß, Gerson, Dr. Coy oder Budwig, Saftkuren und auch dem oft beschworenen Heilfasten führen an, dass:

  • Die Grundlagen oft auf wenigen, herausgehobenen Fallgeschichten basieren.
  • Die Diäten oftmals auf veraltete und mittlerweile überholte Theorien zurückgehen.
  • Diäten aufgrund einseitiger Ernährung oder auch Mangelernährung zu erheblichen gesundheitlichen Nebenwirkungen (z. B. Nierensteine oder Elektrolytstörungen) führen können.
  • Unberücksichtigt bleibt, dass jeder Mensch individuell auf bestimmte Ernährungsweisen reagiert und es entsprechend keine Einheitslösung für die Krebsprävention gibt.

Für spezielle Krebsdiäten wird angeführt, dass:

  • eine Diät, die eine ausgewogene, gesunde Ernährung in den Vordergrund stellt, das Risiko für bestimmte Krebsarten verringern kann. So wird eine Diät, die ungesunde Nahrungsbestandteile, wie etwa schlechten Zucker, aus der Ernährung herausnimmt, grundsätzlich als gesundheitsfördernd bewertet. Z. B. die auf Öl-Eiweiß-Kost fokussierte Budwig-Diät. Allerdings konnte die Anti-Krebs-Wirkung bisher auch bei dieser Diät nicht eindeutig belegt werden.
  • Diäten, die eine vermehrte Aufnahme von Antioxidantien und Phytonährstoffen empfehlen, laut Forschungsergebnissen des DKFZ grundsätzlich Aussicht auf eine Senkung des Krebsrisikos für bestimmte Krebsarten haben.

Das Fazit? Diäten sind kein magischer Krebsabwehr-Zauberstab. Aber eine gesunde Lebensweise, zu der auch eine ausgewogene Ernährung gehört, kann definitiv einen positiven Einfluss haben.

Quellen:

[1] HENß, H. & Reinert E. (2018): Patientenratgeber Komplementäre Verfahren.- Krebsverband Baden-Württemberg e. V.

[2] ERICKSON, N., BUCHHOLZ, D. & HÜBNER, J. (2017): Stellungnahme zu ketogenen und kohlenhydratarmen Diäten bei Menschen mit Krebs.- Ernährungs Umschau 9/2017.

[3] PRIO (2022): Faktenblatt: Kohlenhydratarme Diät und ketogene Kost.- Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie der DKG.

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