Nebenwirkungen der Chemotherapie: Was hilft?
Chemotherapie-Nebenwirkungen in den Griff kriegen
„Chemotherapie Nebenwirkungen“ und andere ähnliche Suchanfragen werden in der Google-Suchmaschine mehr als 10.000-mal im Monat eingegeben. Dahinter steht ein hoher Leidensdruck, der mit dieser Therapie einhergeht. Leider sind wirklich brauchbare Hilfestellungen im Netz rar gesät. In diesem Artikel versuche ich, dem geplagten Patienten bei den wesentlichen Chemotherapie-Nebenwirkungen unter die Arme zu greifen. Einerseits aufgrund eigener Erfahrungen und andererseits auf der Basis von guter Spezialliteratur, die mich durch manch beschwerlichen Tag während der Chemotherapie gebracht hat.
Die Chemotherapie Nebenwirkungen verstehen

Die klassische Chemotherapie zielt auf die Zerstörung von Krebszellen ab, die in gewisser Weise „unsterblich“ geworden sind. Diese Zellen folgen nicht mehr den üblichen Gesetzen der Zellteilung, denn sie teilen sich schneller und sie sterben nach einer bestimmten Zahl von Zellteilungen nicht mehr ab.
Die Wirkung der Chemotherapeutika kommt vorrangig während der Zellteilung zum Tragen. Je höher die Zellteilung ist, desto effektiver sind die Medikamente. Krebszellen teilen sich meist mit rasanter Geschwindigkeit und sind deswegen besonders empfindlich für die Wirkung der Chemotherapie-Medikamente (auch Zytostatika oder auch Chemotherapeutika genannt).
Die tatsächliche Schadwirkung der Chemotherapie-Medikamente ist abhängig von:
- der Aktivität des gesunden Gewebes,
- der verabreichten Dosis,
- der spezifischen und kumulativen (summierten) Toxizität der verabreichten Mittel,
- der individuellen Empfindlichkeit des Patienten gegenüber den Medikamenten,
- dem Allgemeinzustand des Patienten,
- dem Alter des Patienten.
Daraus ergibt sich, dass die Nebenwirkungen ausgesprochen individuell sind und sogar bei gleichen Medikamenten sehr unterschiedlich ausfallen können. Es wird also keine Therapiesituation der anderen gleichen.
Dennoch lassen sich einige absehbare Prognosen für eintretende Nebenwirkungen treffen. Denn die meisten Chemotherapeutika entfalten absehbare toxische Nebenwirkungen auf eine ganze Reihe von Organen und Gewebe. Davon betroffen sind aufgrund der oben beschriebenen Wirkungsweise der Chemotherapeutika das Gewebe und die Organe, die zur Aufrechterhaltung ihrer Funktion ebenfalls auf schnelle Zellteilung angewiesen sind. Das sind vor allem:
- das Knochenmark (wichtig für die Produktion von Blutplättchen und Globulin),
- die Darmschleimhaut,
- das Herz-Kreislauf-System,
- das Gehör,
- das Nervensystem,
- die Haarwurzeln,
- die Schleimhäute im Mund und der Speiseröhre.
Im Folgenden gehe ich auf das ein, was helfen kann, wenn es um eine Verminderung der Nebenwirkungen geht. Meine Informationen beziehe ich dabei – wie üblich – aus intensivem Literaturstudium in Kombination mit eigenen Erfahrungen. Viele sehr gute Informationen habe ich dem hervorragenden Werk von Alain Dumas und Eric Menat [1] entnommen. Diese beiden französischen Mediziner vereinen jahrzehntelange Erfahrung in der Krebsbekämpfung mit dem Anspruch, die Chemotherapie bestmöglich komplementär zu unterstützen und dem Patienten diesen beschwerlichen Weg möglichst effektiv zu erleichtern.
Um diesen Artikel nicht endlos werden zu lassen, habe ich mich auf die häufigsten Nebenwirkungen beschränkt. Der Artikel wird nun leider auch damit schon sehr lang. Wer sich nur für ausgewählte Nebenwirkungen interessiert, dem empfehle ich das Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Artikels.
Chemotherapie Nebenwirkung:
Blutarmut & Anämie

Die Chemotherapie greift in erster Linie die Zellen in unserem Blut an. Zunächst die weißen Blutkörperchen, dann die Blutplättchen und schließlich die roten Blutkörperchen [1].
Sinkt die Zahl der weißen Blutkörperchen, erhöht sich das Risiko einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze. Bei verminderter Anzahl der Blutplättchen nimmt die Wahrscheinlichkeit von Blutungen zu. Zu wenige rote Blutkörperchen sind schließlich der Ausgangspunkt für eine Anämnie (Blutarmut), die schwerwiegend sein kann. Hierurch kommt es zu einer für gesunde Zellen besonders schädlichen Sauerstoffarmut. Tumorzellen sind an ein sauerstoffarmes Mileu angepasst und können damit besser umgehen [1]. Alles keine schönen Aussichten.
Im Folgenden gehe ich zunächst auf einige allgemeine Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheit und der Laborwerte ein. Es schließen sich Hinweise für die verschiedenen speziellen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Blutbild an. Also Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und roten Blütkörperchen. Hier gibt es einiges, was man selber tun kann.
Wer sich genauer über die wesentlichen Komponenten unseres Blutes und deren Laborwerte informieren möchte, wird in meinem Blogartikel Krebs erkennen mit dem großen und kleinen Blutbild? fündig.
Generelle Verbesserung des Blutbildes
Auf verschiedenen Internetportalen und Informationsseiten werden regelmäßig folgende Empfehlungen zur Verbesserung der Blutwerte gegeben [2, 3, 4]:
- Gesunde und ausgewogene Ernährung: Viel Gemüse, Vollkornprodukte, wenig Zucker und hochwertige Öle können dazu beitragen, Deine Laborwerte zu verbessern.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit zu verbessern und positiv auf diverse Laborwerte wirken.
Das ist recht leichtfertig dahingeschrieben, wenn der köperliche Zustand durch die Chemotherapie quasi im Eimer ist. Dennoch, aufraffen und mindestens täglich spazierengehen ist quasi Pflicht. Du kannst Deinen Körper kaum besser unterstützen. - Stress: Solltest Du vermeiden, wenn irgend möglich. Der Körper geht bei Stress in den Alarmzustand und fährt wichtige Produktionslinien, wie etwa die der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen runter. Empfohlen wird das Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken, regelmäßige Pausen und ausreichender Schlaf. Das ist gut für Deine Gesundheit und Laborwerte. Mir hat Meditation ganz gut geholfen.
Grundsätzlich ist gegen diese Empfehlungen nichts einzuwenden, auch wenn es manchem Chemotherapie-Patienten schwerfallen wird, diese Punkte so wie ein gesunder Mensch umzusetzen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls versucht, gute Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressvermeidung so gut wie möglich unter einen Hut zu bekommen. Auch, wenn es manchmal wirklich schwerfiel. Geschadet wird es definitiv nicht haben.
Im Folgenden gehe ich auf die wesentlichen und speziellen Komponenten unseres Blutes, die weißen Blutkörperchen, die Blutplättchen und die roten Blutkörperchen ein. Ich starte jeweils mit einem Kapitel über die Symptome und ergänze mit einem Kapitel zur Abhilfe von Nebenwirkungen auf diese Blutkomponenten.
Mangel an weißen Blutkörperchen: Symptome
Der Mangel an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) zeigt sich in folgenden Symptomen:
- Häufige oder anhaltende Infektionen.
- Erhöhte Temperatur (Fieber).
- Niedriger Blutdruck.
- Schüttelfrost.
Abhilfe bei einem Mangel an weißen Blutkörperchen
Hier wird es gleich interessant. Auf den üblichen Informationsportalen werden lediglich Hilfestellungen allgemeiner Art gegeben. Spezielle Empfehlungen für geeignete Wirkstoffe, die man selbständig anwenden kann, fehlen.
Bei meinen Recherchen bin ich lediglich bei meinen persönlichen Favoriten, Dr. Dumas und Dr. Menat [1] fündig geworden. Sie empfehlen RNA-Fragmente, die dem Abfall der weißen Blutkörperchen entgegenwirken können. Laut Dumas & Menat [1] sind RNA-Fragemente im Einsatz zur Blutverbesserung wenig bekannt und wirken dennoch zuverlässig.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu gehen auf die Arbeiten von Dr. Beljanski [2] zurück. Die Wirkung der RNA-Fragmente besteht in einer Stimulation der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen).
Wer sich für diese offensichtlich wirkungsvolle Methode interessiert, findet in meinem Werkzeugkoffer für die Chemotherapie weitere Informationen zu RNA-Fragmenten sowie in einem demnächst in der Anti-Krebs-Toolbox erscheinden Spezialartikel. Insbesondere die Beschaffung ist für diesen Wirkstoff nicht ganz einfach.
Erreicht die Zahl der weißen Blutkörperchen im Verlauf der Chemotherapie kritische Werte, greift die Medizin i. d. R. zu heftigen Medikamenten, die allesamt die Bildung von weißen Blutkörperchen im Knochenmark anregen. Genauer gesagt, handelt es sich um die Stimulation der Produktion von neutrophilen Granulozyten und deren Freisetzung aus dem Knochenmark. Typische Verteter sind Mittel wie etwa Accofil (R), Neupogen (R), Filgrastim Hexal (R) oder Ratiograstim (R), welche allesamt den Wirkstoff Filgrastim verwenden.
Leider sind diese Mittel ein zweischneidiges Schwert. Einerseits können sie zwar die Produktion der weißen Blutkörperchen anregen, aber auch potenziell Krebszellen stimulieren. Zudem sind die Nebenwirkungen heftig. Als mir mein behandelnder Onkologe aufgrund kritischer Laborwerte Filgrastim verordnete und ich den Beipackzettel studiert hatte, fragte ich ihn: „Für dieses Mittel braucht man ja einen Waffenschein! Soll ich das wirklich nehmen?“ Seine Antwort: „Am Besten, niemals den Beipackzettel lesen! Und im übrigen, wenn Sie nicht noch einer bösen Infektion erliegen möchten, müssen wir hier dringend etwas machen. Das Mittel wirkt jedenfalls.“
Na ja, ich habe es mir schließlich spritzen lassen und es hat die Laborwerte tatsächlich deutlich verbessert. Wäre vielleicht schlauer gewesen, mich vorher intensiver mit den oben erwähnten RNA-Fragmenten zu befassen. Das habe ich leider verpennt.
Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie): Symptome
Bei einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Neigung zu Blutergüssen,
- Nasen- und Zahnfleischbluten,
- punktförmige Einblutungen (Petechien) vor allem an Unterarmen und Unterschenkeln oder Druckstellen,
- Blutungen im Verdauungstrakt,
- starke Menstruationsblutungen,
- Blutungen im Gehirn (selten).
Abhilfe bei einem Mangel an Blutplättchen
Für die Blutplättchen hat die Schulmedizin leider bislang kein Medikament gefunden. Als einzige Lösung bleibt eine Bluttransfusion, wenn die Bluttplättchen zu sehr abfallen und das Blutungsrisiko zu sehr steigt.
Laut Dr. Dumas und Menat [1] haben sich auch hier RNA-Fragmente bewährt. Nach deren Angaben handelt es sich um eine zuverlässige Lösung, die vor einem zu starken Abfall der Blutplättchen schützen kann. Leider ist dies in Kreisen der Schulmedizin offensichtlich nicht so recht durchgedrungen. Für den Fall, dass Du RNA-Fragmente einsetzen möchtest, suche Dir am besten einen ganzheitlich behandelnden Mediziner, der die Einsatzmöglichkeiten, Dosierung und Wechselwirkungen überblicken kann und bespreche die Angelegenheit auch mit Deinem behandelnden Onkologen. Mehr Informationen zu RNA-Fragmenten sind in Bearbeitung und werden demnächst in einem eigenen Artikel in meiner Anti-Krebs-Toolbox erscheinen.
Mangel an roten Blutkörperchen & Anämie: Symptome
Die Erythrozyten, auch bekannt als rote Blutkörperchen, sind für den Transport von Sauerstoff zu allen Zellen im Körper verantwortlich. Eine Blutarmut (Anämie) äußert sich in einem niedrigen Hämoglobinwert (roter Blutfarbstoff). Dies führt zu einem Absinken des Sauerstoffgehalts und -transports im Blut. Zur Kompensation dieses Sauerstoffmangels reagiert der Körper, was sich in verschiedenen Symptomen äußern kann:
- Leistungsminderung
- Abgeschlagenheit
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Schwindel
- Atemnot
- Herzrasen
- Ohrensausen
- Blässe
- rote, glatte Zunge („Lack-Zunge“)
Abhilfe bei einem Mangel an roten Blutkörperchen
Bei Erreichen von kritischen Laborwerten wird die Schulmedizin ebenfalls Wachstumsfaktoren verschreiben. Insbesondere Erythropoetin (= EPO, ein Dopingmittel im Leistungssport) gelangt hier zum Einsatz. Das Mittel ist wirksam, da rote Blutkörperchen viele EPO-Rezeptoren aufweisen. Allerdings wird damit i. d. R. keine Verbesserung bei der Erschöpfung und der Lebensqualität der Patienten erzielt [1].
Die Nachteile sind ähnlich wie bei Wachstumsfaktoren für weiße Blutkörperchen. Auch hier kann die Geschwindigkeit des Krebszellwachstums beschleunigt werden. Auch das Risiko einer Phlebitis (Venenentzündung) und Bluthochdruck steigt an.
Wirkstoffe, die man selber zum Einsatz bringen kann, sind rar gesät. Laut Dumas & Menat [1] kann Propolis in geringem Umfang zu einem verminderten Abfall der roten Blutkörperchen beitragen. Weiter werden Phycocyanin aus Blaualgen, sowie einige homöopathische Mittel wie etwa China C9 erwogen.
Letztlich bleibt bei einer sehr deutlich ausgeprägten Anämie die Bluttransfusion das effektivste Mittel der Wahl.
Chemotherapie Nebenwirkung:
Haarausfall bei der Chemotherapie

Hier kann man wenig entgegensetzen. Wenn bestimmte Medikamente mit hohem Potential für Haarausfall mit einer ausgeprägten individuellen Sensibilität zusammenkommen, ist der Haarausfall fast unausweichlich. Unter den Chemotherapeutika gibt es einige berüchtigte Medikamente, die in hohem Maße zu Haarausfall führen können wie etwa Doxorubicin, Paclitaxel und Cyclophosphamid bei Brustkrebsbehandlungen.
Die offensichtlich bisher wirksamste Methode zur Vermeidung oder zumindest Reduzierung von Haarausfall ist der Einsatz einer Kühlkappe. Detaillierte Informationen zur Anwendung, Preisen und einer „handmade“-Lösung in meinem Blogartikel Chemotherapie und Haarausfall – Was man dagegen tun kann.
Chemotherapie Nebenwirkung:
Übelkeit und Erbrechen

Der Onkologe wird Dir wahrscheinlich starke allopathische Mittel wie etwa Zophren (R) mit dem Wirkstoff Odansetron oder Emend (R) mit dem Wirkstoff Aprepitant verordnen. Das Letztere war bei mir im Einsatz und hat auch gewirkt. Allerdings sind bei derlei Mitteln die Nebenwirkungen heftig und nicht zu unterschätzen. Ich habe es dann auch nur am Tag der Infusion und am Folgetag genommen und dann abgesetzt.
Als es bei mir im ersten und letzten Zyklus mit der Übelkeit richtig zur Sache ging, habe ich mit Desmodium und Ingwer-Lutschtabletten gegengesteuert. Damit ging es ebenfalls und ohne Nebenwirkungen.
Ich habe das gar nicht leicht in guter Qualität erhältliche hochkonzentrierte Desmodium-Präparat „QuantaSmodium“ des französischen Herstellers Phytoquant verwendet.
Gegen spontane Übelkeitsattacken kamen „Magenwohl Lutschtabletten“ von Zirkulin zum Einsatz.
Die eingesetzten Cytostatika verhalten sich recht unterschiedlich in Bezug auf das Potential für Übelkeit und Erbrechen. Eine sehr gute und hilfreiche Übersicht zum emetogenen Potential (Häufigkeit des Auftretens von Übelkeit und Erbrechen) der verschiedenen Zytostatika gibt es auf der Seite der Pflege-Onkologie. Danach handelt es sich bei den Medikamenten mit dem größten emetogenen Potential von mehr als 90 % um:
- Anthrazyklin/Cyclophosphamid Kombination
- Carmustin
- Cisplatin
- Cyclophosphamid >= 1.500 mg/m2
- Dacarbazin
- Mechlorethamin
- Streptozotocin
Chemotherapie Nebenwirkung:
Erschöpfung und Abgeschlagenheit (Fatigue)

Abgesehen von den wenigen Fällen, in denen es zu einer Langzeitfolge mit dauerhafter Abgeschlagenheit kommt, sollte man sich bewusst machen, dass es sich um ein vorübergehendes Symptom handelt.
Erschöpfung und Abgeschlagenheit während der Chemotherapie können auch infolge einer Blutarmut (Anämie, s. oben) oder auch aufgrund von Eisenmangel vorkommen. Um dies auszuschließen, sind Deine Laborbefunde entscheidend.
Sofern Deine Blutwerte in Ordnung sind, empfehlen meine Favoriten Dr. Dumas und Dr. Menat [1] insbesondere eine Phytotherapie. Zum Einsatz kommen bevorzugt Ginseng, Rosenwurz, Guarana, Taigawurzel und Spirulina. Auch Vitamin- und Mineralstoffkuren können hilfreich wirken. Zuvor empfiehlt sich allerdings unbedingt eine Vollblutanalyse auf Vitamine und Mineralstoffe, um nicht in eine völlig falsche Richtung gegenzusteuern.
Mir hat am besten geholfen, mobil zu bleiben, auch wenn es manchmal unendlich schwer fiel. Es gibt ein paar kleine (schmutzige) Tricks und Kniffe, wie man sich immer aufraffen kann. Mehr dazu in meinem Werkzeugkoffer für die Chemotherapie unter dem Punkt „Mein Hack gegen die Abgeschlagenheit“.
Ansonsten kann ich positiv berichten über einige Vitamin-C-Infusionen bei meiner ganzheitlichen Ärztin. Die gab es gelegentlich ab dem zweiten Infusionszyklus. Ich hatte den Eindruck, dass ich damit körperlich insgesamt stabiler und robuster wurde und vielleicht auch den einen oder anderen Infekt umschifft habe. Während der Chemotherapie habe ich ausßerdem insgesamt 10 Akkupunktur-Behandlungen erhalten. Ob dies geholfen hat in Richtung Vitalität und Ernergielevel kann ich nicht sagen. Mir fehlt halt der Vergleich zu einer Entwicklung ohne diese Behandlung. M. E. hat es jedenfalls keinesfalls geschadet.
Chemotherapie Nebenwirkung:
Neurologische Nebenwirkungen

Hierbei geht es vor allem um Auswirkungen auf die Nerven, vorzugsweise in den Extremitäten. Insbesondere Chemotherapeutika auf Platinbasis (Cisplatin, Oxaliplatin) und Taxane (u. a. Taxol (R) und Taxotere (R)) wirken sehr aggressiv auf die Nerven und führen zu teilweise heftigen Reaktionen. Symptome sind u. a. Nervenschmerzen (Neuropathien), gestörte Sensibilität in Händen und Füßen, „Ameisenlaufen“ und kognitive Störungen.
Auch hier bediene ich mich wieder den Empfehlungen von Dr. Dumas und Dr. Menat [1]. Sie geben an, dass sich u. a. diverse homöopathische Mittel zuverlässig wirksam als Präventiv- oder Heilmittel erwiesen haben. Beispielhaft nenne ich hier die Mittel Nerfs C4 und Hypericum C7.
Weiter werden empfohlen:
- ein hochdosierter Vitamin B-Komplex. Dies IMMER in Absprache mit dem behandelnden Onkologen und ggf. auch Neurologen.
- Magnesium.
- Alpha-Liponsäure in hoher Dosis von bis zu 1.200 mg täglich. Auch dies IMMER in Absprache mit den behandelnden Ärzten
- Omega 3-Fettsäuren.
Mich hat es leider nach meiner Blasen-Operation heftig erwischt mit einer massiven Polyneuropathie. Zu dem Zeitpunkt, wo ich dies hier schreibe, habe ich immer noch damit zu kämpfen. Von den oben genannten Mitteln als auch den Medikamenten der Schulmedizin (Gabapentin und Aprepitant) habe ich alles zur Anwendnung gebracht. Es wird sehr langsam besser und besser. Was genau nun den entscheidenden Schritt vorangebracht hat, kann ich aufgrund der sagen wir mal, wilden Mixtur der eingesetzten Medikamente, nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass es eine Kombination aller Mittel ist.
Was man auf jeden Fall mitbringen muss, wenn einen die Nebenwirkungen der Therapie in Form von Nervenschäden ereilen, ist definitiv Geduld. Jeder, aber auch wirklich jeder beteiligte Mediziner wies darauf hin. Das ging soweit, dass ich mir schwor den nächsten Arzt, der mir etwas von „Sie müssen Geduld haben“ erzählte, erwürgen oder aus dem Fenster schmeißen wollte. Habe ich natürlich nicht getan 🙂 Fakt ist, dass geschädigte Nerven sehr lange zur Regeneration benötigen. Das kann Monate bis zu einem Jahr oder noch länger benötigen. Also … „Du musst Geduld haben!“ 🙂
Weitere und vertiefende Tips zum bestmöglichen Umgang mit den Folgen der Chemotherapie in meinem Werkzeugkoffer für die Chemotherapie.
Quellen:
[1] Servan-Schreiber, D. (2011): Das Anti Krebs Buch.- 397 S. Verlag Kunstmann.
[2] Onko Internetportal: Nebenwirkungen der Chemotherapie in den Griff kriegen. Artikel auf dem Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft.- Link: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/nebenwirkungen-der-therapie/nebenwirkungen-einer-chemotherapie.html
[3] Pflege-Onkologie.de: Chemotherapie – Nebenwirkungen. Artikel auf dem Internetportal von www.pflege-onkologie.de.- Link: https://www.pflege-onkologie.de/krebstherapie/chemotherapie/nebenwirkungen
[4] Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ: Chemotherapie-Medikamente: Wirkstoffe und Nebenwirkungen. Atikel auf dem Internetportal der DKFZ.- Link: https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie/nebenwirkungen.php