Tag 14
Zyklus 1 / Woche 2 / Wochentag 7, Sonntag / Tag 14 der Therapie
Mein Zustand im Überblick
Der vierzehnte Tag
Heute geht es mir deutlich besser und die Energie kehrt so langsam in Geist und Körper zurück. Bester Tag bisher!
Auch der Appetit kehrt so langsam zurück. Scheinbar beenden Magen und Darm ihre Dauerstreikphase nach und nach. Habe jedenfalls das Gefühl, anstatt über einen untätigen, übervollen Klotz, nun wieder über so etwas wie ein Verdauungsorgan zu verfügen. Hoffe, das geht so weiter und wird noch besser.
Ich hoffe jedenfalls, dass ich bis zum nächsten Infusionszyklus körperlich wieder so halbwegs auf die Beine komme und nicht mit den folgenden Zyklen immer weiter an Kraft und Energie verliere.
Die zweite Woche geht zu Ende. Kurzes Zwischenfazit:
Die Auswirkungen der Chemotherapie waren heftiger als ich es mir vorgestellt hatte. Vor allem diese permanente Abgeschlagenheit und Energielosigkeit haben mich massiv beeinträchtigt. In den Tagen 4 bis 12 war es besonders übel, am siebten Tag am schlechtesten. Es war eine echte Herausforderung, sich im Sitzen die Schuhe zuzubinden und dann erst das Aufstehen, wenn die Schuhe nach Minuten endlich zugebunden waren! Das Aufraffen zum Training, auch wenn es jeweils nur kurze Sessions waren und selbst zum Spazierengehen, waren eine absolute Herausforderung. Hinzu kam die massiv gestörte Verdauung mit nervigem, quälendem Völlegefühl und die temporäre Übelkeit.
Wie auch immer, auch wenn es jeden Tag große mentale Anstrengung erforderte, in Bewegung zu bleiben. Ich bin überzeugt davon, dass sich diese Überwindung gelohnt hat und hilfreich war. Anderenfalls wäre ich womöglich körperlich und geistig in eine noch tiefere Senke geraten, mit noch längerer Regnerationsstrecke.