Tag 3
Zyklus 1 / Woche 1 / Tag 3, Mittwoch
Mein Zustand im Überblick
Der dritte Tag
Die Nacht war Schei**! Dauernd aufs Klo und Wasser lassen. Bis 4 Uhr hin und her gewälzt und kein Auge zugemacht. Der Zimmernachbar pfeift und röchelt. Ich habe morgens leichte Kopfschmerzen, vermutlich wegen dem Anti-Übelkeit-Mittel „Aprepitant“.
Die morgendliche Visite verkündet ein gutes Blutbild mit roten und weißen Blutkörperchen im normalen Rahmen. Na mal sehen, wann sich das ändern wird und die Zytostatika zuschlagen.
Mittags wird das falsche Essen geliefert: Hähnchenschnitzel mit ungenießbarem Leipziger Allerlei, Industriekartoffeln, Banane (die war in Ordnung) und Industrie-Milchreis mit Vollei! Bin kurz vorm Würgen und lasse bis auf die Banane alles zurückgehen. An dieser Stelle ein Wort noch zum Mittagessen in diesem Krankenhaus. Es ist schlichtweg in den meisten Fällen nicht gut, ungewürzt, verkocht, unansehnlich. Beim Frühstück und Abendbrot kann man immerhin wählen, was man haben möchte und auch wieviel.
Am Nachmittag besucht mich mein Kumpel, den ich beim vorigen Krankenhausaufenthalt (zur Blasenspiegelung mit Tumorentnahme TUR-B) kennengelernt habe. Wir verschwinden in das „Cafe mit Herz“. Ich bestelle einen Buttermilk-Pancake mit viel Obst und Sahne sowie Ahorn-Sirup. Köstlich nach diesem Schei** im Krankenhaus!
Später besucht mich meine Frau und es geht ins nahe gelegene „Schweinske“ zu einer Salat-Bowl. Die war eher mäßig aber immer noch Lichtjahre besser als das Essen im Krankenhaus. Ich schaffe fast alles und bin nun endlich restlos satt. Ein Wort zur Appetitlosigkeit: Wenns kein Krankenhausessen ist, geht’s rein und schmeckt … noch.
Fühle mich gut und könnte auch arbeiten, allerdings wohl keine vollen 8 Stunden am Stück. Merke auch, dass die Spaziergänge und auch das Treppensteigen ganz schön schlauchen, mehr als sonst.