Tag 4
Zyklus 1 / Woche 1 / Tag 4, Donnerstag
Mein Zustand im Überblick
Der vierte Tag
Nach morgendlichen etwa 5.000 Schritten ausgepowert und schlapp. Treppe hoch zum Ende des morgendlichen Spazierganges in den zweiten Stock, mit FFP3-Maske, war eine Herausforderung. Insgesamt recht lustlos. Der fehlende Schlaf in der Nacht rächt sich tagsüber. Am Nachmittag auf einem sehr gemächlichen verregneten Spaziergang dann doch noch 10.000 Schritte geschafft. Das abschließende Treppensteigen war wieder der Horror. Bin schlapp und das liegt nicht nur an der Maske.
Mir ist nicht übel, das ist gut.
Der Bettnachbar macht mich in der Nacht mal wieder völlig fertig. Er schnarcht und stöhnt sobald das Licht aus ist. Meine Ohrenstöpsel sind überfordert. Selbst meine Einschlafmusik auf dem Kopfhörer bringt’s nicht mehr. Dieser permanente Schlafentzung macht mich fertig!
Ich fantasiere über Möglichkeiten zur Abhilfe. Am besten gefällt mir die Version, wo ich den Kerl mit seinem Infusionsgeschirr über den Gang in den Fahstuhl schiebe und im Kellergeschoss auslade. Dort kann er dann für den Rest der Nacht weiterlärmen.
Warum nur, habe ich gestern das freundliche Angebot der Oberschwester abgelehnt, das Zimmer zu wechseln? Ihr war nicht entgangen, dass die Lage angespannt ist und mit dem lauten Zimmergenossen nicht die besten Genesungsvoraussetzungen vorliegen. Ich IDIOT!
Während ich so etwa gegen 4 Uhr morgens noch darüber sinniere, welche „Abhilfeversion“ nun zum Tragen kommen soll, kommt es zum Äußersten. Mein Zimmernachbar hat sich hoffnungslos in seinen Infusionsschlauch verwickelt, fällt beim Versuch der Entwicklung aus dem Bett, reisst dabei den Infusionsständer samt Infusionspumpe zu Boden und wässert mit dem geplatzen Infusionsbeutel das Krankenzimmer. Gemeinsam mit der Nachtschwester bekommen wir den Kollegen wieder ins Bett, den Infusionsschlauch entwickelt und das überschwemmte Zimmer trocken gelegt. Zieht sich gut eine Stunde hin.
Habe die Nacht über ein paar Stunden gedöst. Das war’s. Was für ein Mist!